Saturday, February 13, 2010

City of the Dead


Ich hatte den Film einfach in einem Second-Hand Laden mitgenommen und bei dem unoriginellen Titel nicht wirklich viel erwartet.

Das ganze ist eine Mischung aus Zombie und Gangsterfilm. Klingt gut genug für mir. In L.A. schlägt ein CG-Meteorit in eine Gruppe Obdachloser ein, als ihr Obdachlosen-Jesus-Fanatiker gerade dabei ist ein weinig die Botschaft des Herrn zu verkünden. Obdachlose + Meteorit = grüne sabbernde Zombies. Abseits davon lernen wir die anderen Protagonisten kennen. Zwei Gangs, die dummerweise zur gleichen Zeit in der gleichen Lagerhalle den gleichen Dealer treffen, die Polizisten, die sie beschatten und ein Nachrichtensprecher, der...eigentlich nicht wirklich relevant für die Handlung ist. Dann tauchen die Zombies auf, fressen den Großteil der Polizisten, die Restlichen fliehen in die Lagerhalle. Nun haben wir : zwei verfeindete Banden + Polizisten + Zombies = Spaß für die ganze Familie.

Oder so ähnlich. Ich muss sagen, der Film ist erstaunlich langweilig. Ich frage mich, wie das passieren konnte. Draussen wartet eine Herde Zombies, drinnen herrscht auch nicht gerade eine sichere Atmosphäre. Der Film bietet nichts neues. Er hat alle typischen Zombie Szenen, wie die Zombies reissen Magen auf und essen Innereien Szene, die Bruder wird gebissen und wir streiten uns darum, ob wir ihn erschießen sollen Szene, die ich fange an zu trinken und philosophiere über Gott und die Welt Szene etc. Auch die ganzen unlogischen Bestandteile von Zombiefilmen fehlten nicht. Einmal dauert die Verwandlung von einem Zombie nur Sekunden, bei einem anderen Charakter wieder Stunden. Eine Polizeistaffel wird nicht mit einem einzigen Zombie fertig, aber zwei Kerle, die nur mit Brettern bewaffnet sind kämpfen sich durch eine ganze Horde. Die Lösung des Problems ist die ganze Zeit da, aber niemand nutzt sie weil der Film länger werden soll. Anstatt zusammenzuarbeiten, wird das möglichst dümmste gemacht etc. Der Film ist so originell wie sein Titel.

Die Gansterfilm-Handlung könnte eigentlich komplett ohne die Zombies funktionieren. Die Charaktere waren ziemlich platt und die Handlung nicht wirklich ausgefeilt, aber die Charaktere passten zu ihren Parts und ich glaube, da wäre sogar ziemliches Potential gewesen mit den drei Parteien auf engsten Raum, wo jeder versucht die Oberhand zu gewinnen. Die Zombies waren nichtmal wirklich nötig, das sich die Charaktere sowieso gegenseitig abknallen. Aber auch wenn jemand stirbt, ist es dem Zuschauer vollkommen egal. Die Charaktere bleiben Null im Gedächtnis. Dabei wäre hier eine Möglichkeit gewesen dem Film etwas Originalität zu geben.

Die dunkle Lagerhalle bietet eine gute Location und einige Einstellungen waren sehr atmosphärisch und beklemmend. Die dunklen Farben, das Licht das durch die Gitterfenster oder Belüftungsschächte fällt sieht stellenweise schon toll aus. Die spärlichen Splattereffekte sind okay bis schlecht. Was allerdings wirklich lächerlich ist der Lichtfleck am Mündungslauf beim Schießen, der ausschaut als wäre er mit paint eingefügt. Hätte man doch einfach weglassen können.

Eine andere Sache, die ziemlich unfreiwillig komisch ist der Gangster-jargon. Es könnte auch an der deutschen Synchronisation liegen, aber man könnte echt ein Trinkspiel daraus machen, wie oft "Motherfucker" fällt. Das zweite meist genannte Wort ist "Schwuchtel". Oft auch in Kombination wie z.B. "Ich bin keine Schwuchtel, ich bin ein böser Motherfucker!". Andere Highlights der Rhetorik sind Wortgefechte wie : "Ich ficke dich!" - "Nein, ich ficke DICH!" gefolgt von einem "Damn...jetzt hat er's mir aber gegeben..."-Blick.

In der Ich-betrinke-mich-und-sinne-über-Gott-und-die-Welt-nach-Szene wird auch eine interessante These zum aussterben der Dinosaurier erwähnt. Weil damals war es ja auch ein Meteorit! Und : Meteorit + ausserirdisches Virus = Zombies! Ich fand die Vorstellung von Zombie-Dinosaurier irgendwie toll.

Der Rückentext erwähnt wieder den Humor-Anteil und wieder muss ich sagen, dass da keine Humor-Elemente in dem Film sind. Jeder Film scheint sich Komödie zu nennen, um dumme Plots oder die Tatsache, dass der Film nicht Angst einjagt oder als Actionfilm besticht zu entschuldigen. Man kann dann immer im Notfall sagen, dass ja alles nicht ernst gemeint war. Und die Tatsache das Obdachlose durch einen Meteoriten zu Zombies werden ist auch kein Problem mehr. Man kann sich seinen Plot einfach passend zusammenreimen.

Ich weiß nicht so recht, was mein Fazit sein soll. Es gibt echt viel, viel schlechtere Horrorfilme. Aber es gibt auch viele sehr schlechte Horrorfilme, die ungemein unterhaltend sind wegen ihrer Schlechtheit oder einfach wegen ihrer absurden Ideen. "City of the Dead" war einfach ungemein nichtssagend. Er war nicht unterhaltsam. Ich habe mich aber auch nicht über ihn aufregen müssen. Er hat weder meine Erwartungen erfüllt, noch großartig enttäuscht. Er ist einfach nichts besonderes.

Deutscher Trailer.

Der Film ist nicht so actionreich, wie es im Trailer den Anschein hat.

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